Wurzeln der Familie Däther / Dether / Deter reichen möglicherweise auch in das Elsass


Historische Einführung

Wie schon auf Seite 1 ausgeführt, enden die urkundlichen Nachweise der Familie mit Beginn des 17. Jahrhunderts.  Der Grund ist sicher mit den Wirren des Dreißigjährigen Krieges und den sich daraus ergebenden Völkerbewegungen zu erklären.

Immerhin war der Dreißigjährige Krieg der erste Krieg in der Neuzeit, der den ganzen europäischen Kontinent in Mitleidenschaft zog und durch seine Brutalität und Menschenverachtung nicht nur militärisch neue, schlimme Dimensionen besaß, sondern in besonderem Maße die Zivilbevölkerung traf. Der Verlust von Menschen in dem vom Krieg heimgesuchten Ländern dezimierte die gesamte Bevölkerung in einem nie dagewesenen Ausmaß und führte überall zu Armut und Elend. Überall fehlte es an Arbeitskräften nach dem Friedensschluss. (Westfälischer Friede 1648)

Der Wiederaufbau nach 1648 dauerte fast überall bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die von Menschen entleerten Gebiete holten sich aus ganz Europa Arbeitskräfte heran und siedelten sie in ihrem Bereich neu an. Im Rahmen solcher Arbeitskräfte - Verschiebungen mag auch Johann Dether nach Halberstadt gekommen sein.  Er war im Nonnenkloster Adersleben (Zisterzienserinnen) fest angestellt. Dieses Kloster gehörte zum Buchardikloster in Halberstadt, welches offensichtlich die Arbeitskräfte ins Land rief.

Halberstadt hatte im Westfälischen Frieden eine Sonderstellung erhalten. Im sonst evangelischen Norden wurde den Klöstern in und um Halberstadt zugesichert, dass sie nicht nur ihre Besitzungen sondern auch ihren Glauben behalten können. So gab es seit 1648 in Halberstadt evangelische und katholische Kirchen und Klöster im friedlichen Miteinander. Dieses friedliche Zusammenleben von Klöstern und Kirchen wurde erst durch die Enteignung des kommunistischen Regimes beendet.

Der Name „Däther“ gehört im Grunde nach zu den seltenen Namen in Deutschland. Nach einer neuen Statistik steht er an der 20.000. Stelle aller Namen in Deutschland. Berücksichtigt man noch, dass die Bevölkerung im 18. Jahrhundert wesentlich kleiner war als heute, kann man davon ausgehen, dass alle Familien mit dem Namen „Däther“ im Jahre 1700 gemeinsame Wurzeln hatten.

Däther im Elsass

Eine solche Familie „Däther“ ist urkundlich im Elsass um das Jahr 1700 nachgewiesen.


Bild 2 Teile eines Elsässischen "Däther"-Stammbaums

Mögliche Verbindungen zum Elsässischen "Däther" Zweig (Annahme)

Es besteht  die Möglichkeit, dass Johann Georg Däther (Elsass), Ölmacher in Pfaffenhofen der Vater von Johann (Georg) Dether war. Damit wäre Johann Dether der erstgeborene Sohn. Das angenommene Geburtsjahr zwischen 1690 und 1700 würde in die Systematik passen. Auch war es damals üblich, dass der erstgeborene Sohn den Namen des Vaters trug. Auch dies passt in die Kausalkette.


Bild 3 Mögliche Verbindung zum Däther Zweig im Elsass

Diskussion der Religionszugehörigkeit

Die unterschiedliche Religionszugehörigkeit kann kein Erkennungsmerkmal sein, da in dieser Zeit die Konfession weitestgehend vom Dienst- oder Lehnsherrn abhing. Sollte sich Johann Dether nach dem Tod seiner 1. Frau und den Arbeits-Angeboten aus Norddeutschland als Arbeitskraft in die Dienste des Buchardiklosters begeben haben, ist ein Konfessionswechsel wahrscheinlich.

Die Möglichkeit darf aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass Johann Dether wegen der fehlenden Religionsfreiheit seine angestammte Heimat verließ. Das Elsass gehörte damals zu Frankreich, welches bestimmte Glaubensgemeinschaften wie die Hugenotten / Calvinisten aus dem Land trieb.

In Halberstadt gab es eine französische Kolonie. Lucanus (Geschichtsschreiber in Halberstadt) berichtet in seiner Halberstädter Chronik darüber. Es sind Familien der Kolonie aufgeführt, aber nicht alle und auch nicht ausführlich.

Im Landeshauptarchiv in Magdeburg gibt es eine Akte „die aus Frankreich vertriebenen Refugierten“ betreffend.

Bislang haben die Recherchen noch keine greifbaren Ergebnisse erbracht. Die Suche geht weiter!

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